Pünktlich zum Oktober war der erste Nachfrost in unserer Anlage zu verzeichnen. Die frostempfindlichen Pflanzen hängen die Blätter und werden unansehnlich. Farbenfrohe Blütenmeere sind vergangen. Daher gibt unsere Fachberaterin für Oktober noch die nachfolgenden Tipps. Von Gemüse ernten, über richtige Lagerung und entsprechendem Pflanzenschutz sowie Vorbereitungen fürs kommende Gartenjahr ist alles dabei.
Was geerntet wird, was stehen bleibt
Tomaten, Zucchini, Gurken und Paprika sind sehr kälteempfindlich. Deswegen müssen sie noch vor den ersten Frösten geerntet werden. Ausgewachsene Tomaten, die noch grün sind, können Sie meist ohne Probleme noch im Haus nachreifen lassen. Andere Gemüsearten wie Möhren, Sellerie und viele Kohlarten sind robuster und vertragen ohne weiteres Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Oft brauchen sie sogar noch einige Wochen, bevor sie richtig reif sind. Eine verfrühte Ernte vermindert bei ihnen Haltbarkeit und Geschmack. Sie können dieses Gemüse ohne weiteres bis in den November hinein im Boden lassen. Schlagen Sie es dann in einer Kiste mit feuchtem Sand ein. Bei Kohlköpfen müssen die Strünke nach oben zeigen. In einem kühlen Raum bleibt Ihr Gemüse so zum Teil über Monate frisch. Grünkohl und Rosenkohl schmecken erst nach einem Frost richtig gut. Vom Porree können Sie frostharte Sorten sogar noch im Frühjahr ernten.
Äpfel richtig ernten und lagern
Späte Apfelsorten können nun geerntet werden. Prüfen Sie vorher mit der „Kipp-Probe“, ob die Früchte tatsächlich reif sind. Dafür dreht man eine Frucht am Baum um 90 Grad. Löst sich der Stiel leicht vom Ast ab, ist der Apfel reif. Achten Sie beim Pflücken stets darauf, dass der Stiel an der Frucht bleibt, sie bleibt dann länger lagerfähig. Lässt man übrigens pflückreife Früchte zu lange am Baum, verkürzt sich die Haltbarkeitsdauer. Sortieren Sie vor dem Einlagern und während der Lagerzeit kranke und beschädigte Früchte und solche ohne Stiel aus.
Baumschnitt
Pflaumen, Renekloden und Mirabellen lassen sich jetzt nach der Ernte gut auslichten.
Rindenmulch für Himbeeren
Im Sommer wurden die abgeernteten Himbeerruten dicht über dem Boden abgeschnitten und die Jungruten an Spanndrähten festgebunden. Diese sollte man jetzt mit Laubkompost, verrottetem Stallmist oder Rindenhumus mulchen. Das erhöht den Humusgehalt des Bodens, hält ihn feucht und unterdrückt das Unkraut. Bei den herbsttragenden Himbeersorten nach der letzten Ernte alle Ruten direkt über dem Boden abschneiden und mulchen.
Das Fallobst aufsammeln
Fallobst von Pflaumen, Birnen oder Äpfeln sollten Sie regelmäßig entfernen. Faulendes Obst bietet einer Vielzahl von Pilzen und anderen Schädlingen einen idealen Nährboden. Viele Früchte sind, auch wenn sie abgefallen sind, durchaus essbar. Von Schädlingen befallene Früchte gehören in die Biotonne und nicht auf den Komposthaufen.
Jetzt Schneckeneier aufsammeln
Im Herbst legen viele Schnecken ihre Eier. Die weichen Kugeln werden nicht einzeln abgelegt, sondern in Gelegen mit bis zu 200 Stück. Schnecken legen ihre Eier in kleine Erdhöhlen von anderen Tieren oder graben selbst welche. Häufig findet man auch Gelege unter Mulchdecken oder Laub und im Kompost. Entfernen Sie Gelege, die Sie in Ihrem Garten finden. Wenn die Jungtiere erst gar nicht schlüpfen, ersparen Sie sich im nächsten Jahr viel Ärger mit den gefräßigen Plagegeistern.
Netz gegen Kohlweißling
Der Kohlweißling fliegt immer noch umher und legt seine Eier bevorzugt an den Blattunterseiten von Wirsing, Grün- und Rosenkohl ab. Decken Sie die Pflanzen deshalb mit einem Gemüseschutznetz ab.
Knollen aus dem Boden holen
Dahlien, Gladiolen und Knollenbegonien haben frostempfindliche Knollen. Das gilt ebenso für die des Indischen Blumenrohrs (Canna-Hybriden). Deshalb müssen die Knollen jetzt ausgegraben werden. Schneiden Sie die Stängel anschließend rund 10 cm über den Knollen ab. Zum Abtrocknen werden sie einige Tage kopfüber auf eine mit Maschendraht bezogene Kiste gelegt. Danach sortiert man sie in Kisten und bedeckt sie leicht mit Sand. Damit die Knollen nicht austrocknen, sollte man besonders bei Dahlien den Sand immer leicht feucht halten.
Blumenzwiebeln stecken
Die Zwiebeln von Tulpen, Narzissen sowie Hyazinthen können noch bis in den November hinein gesteckt werden, solange die Erde nicht gefroren ist. Wichtig ist ein lockerer, durchlässiger Boden, denn Staunässe lässt die Zwiebeln leicht faulen. Setzen Sie die Blumenzwiebeln etwa doppelt so tief in die Erde wie sie hoch sind. Gerade Tulpenzwiebeln sind eine Leibspeise der Wühlmäuse, dagegen helfen Körbe aus Kunststoff oder Hasendraht.
Teichpflege
Durch Laub geraten zu viele Nährstoffe in den Teich, die spätestens im Frühjahr zu Algenwachstum führen. Wenn Sie nicht täglich Blätter abfischen wollen, hilft ein Laubschutznetz. Verspannen Sie es aber gut, damit es nicht im Wasser hängt oder eine Gefahr für Vögel und Kleintiere darstellt. Durch Schlammschichten im Teich sterben viele Teichlebewesen im Winter, denn der Schlammabbau verbraucht den lebensnotwendigen Sauerstoff. Nicht winterfeste Wasserspiele, Kleinpumpen und Dekorationen hereinholen.
Kübelpflanzen: Vorbereitung aufs Winterquartier
Pflanzen um etwa ein Drittel zurückschneiden. Weiche Blätter und Blüten entfernen, da sonst leicht Grauschimmel daran auftritt. Blätter und Triebe vor dem Einräumen mit dem bienenschonenden Spruzit Schädlingsfrei gegen Schädlinge behandeln. Tierchen in der Topferde durch einstündiges Tauchen des Ballens und anschließendem, gründlichen Abgießen entfernen. Wurzelballen vor dem Einräumen gut abtrocknen lassen. Durch Gelbtafeln lässt sich ein Schädlingsbefall gut kontrollieren. Pflanzen möglichst hell, kühl und nur leicht feucht überwintern, regelmäßig kontrollieren.
Nützlinge fördern
Mit Reisig- und Blätterhaufen den Igeln einen Unterschlupf anbieten. Auch die Igelhäuschen sollten in Holz- Stein- oder Laubhauben integriert werden. Die blattlausfressenden Florfliegen beginnen jetzt mit der Suche nach geeigneten Überwinterungsquartieren. Bieten sie ihnen daher rote mit Stroh gefüllte Schutzkästen.